Seit vielen Jahren ist es ein Thema: Wie kann Schwimmunterricht für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule möglich gemacht werden? Angebote in Hallenbädern der Umgebung waren nicht möglich bzw. ansprechend, und oft mangelte es an anderen Dingen wie Stundenzuweisungen oder Lehrkräfte mit Befähigung zum Erteilen von Schwimmunterricht. Daher hatten wir schon vor Jahren Schulschwimmen im Freibad angeregt, z.B. in Form von Projekttagen.
Nun unternahm die Feuchter SPD einen erneuten Vorstoß in dieser Richtung, dessen Ziel wir sehr begrüßen. Es wurde ein ausführliches Konzept erarbeitet, wie über mehrere Wochen hinweg Schwimmunterricht im Feuchter Freibad unter Einbeziehung externer Kräfte realisiert werden könnte.
Dem Wortlaut des SPD-Antrages konnten wir jedoch nicht zustimmen: Es sollten – gemeint war wohl vom Markt Feucht aus – „die Planungen rund um die Realisierung des Schwimmunterrichtes an der Feuchter Grundschule gemeinsam mit Alexander Gallitz und einem Team der Feuchter Grundschule“ aufgenommen werden, um damit ein „Pilotprojekt“ zu starten.
Im Vorfeld hatte die SPD mit „vielen“ gesprochen, allerdings offensichtlich nicht mit den beiden bei diesem Thema entscheidenden Stellen: Den Verantwortlichen der Grundschule und denen des Freibades. Diese sollten aber auf jeden Fall kontaktiert werden, ob sie sich so ein Projekt überhaupt vorstellen könnten, ehe der Markt Feucht „Planungen starten“ kann. Zudem ist es grundsätzlich fraglich, ob der Markt als Sachaufwandsträger von außen in Fragen der Unterrichtsorganisation und -gestaltung Einfluss nehmen soll.
Nichtsdestotrotz wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, mit den Verantwortlichen von Grundschule und Feuchtasia Gespräche aufzunehmen und bei positiver Resonanz gemeinsam einen gangbaren Weg zur Realisierung von Schwimmunterricht an der Grundschule zu finden.
Was wir allerdings nicht wollen, ist dass dabei explizit mit dem auswärtigen Inhaber von Europas größter Schwimmschule „Flipper“, die auf Franchisesystem basiert, gearbeitet wird. Denn wir verfügen vor Ort mit der Wasserwacht, vielen bereits im Schulschwimmen tätigen ausgebildeten Kräften und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Freibads über genügend Fachkompetenz, so dass wir dazu nicht kommerzielle Konkurrenz von außen in unser Feuchtasia holen müssen. Es ist schon bemerkenswert, dass von Seiten der Antragstellerin bisher überhaupt keine Kontaktaufnahme zu den Ortsansässigen aufgenommen wurde, sondern im Gegenteil sofort mit Externen.
Übrigens: Auch die Bürgerstiftung Feucht hat bereits drei Jahre in Zusammenarbeit mit der Feuchter Wasserwacht erfolgreich Schwimmkurse für Feuchter Kinder ab fünf Jahren im Feuchtasia angeboten.
Insgesamt hoffen wir, dass auf diesem Wege Schwimmunterricht für die Grundschule möglich wird, auch wenn es sich hierbei wiederum um eine freiwillige Leistung des Markt Feuchts handelt. Dennoch sollte man, im Gegensatz zu anderen Abstimmungen im Marktgemeinderat, hier die Bemühungen, in umliegenden Hallenbädern wieder Schwimmstunden zu erhalten, nicht aufgeben und eine konstruktive Vorgehensweise finden. Ein wöchentlicher Schwimmunterricht über einen längeren Teil des Schuljahres ist im Endeffekt sicherlich der bessere Weg.
Till Bohnekamp