Am Samstag, dem 9. Januar 2021, holt die CSU die ausgedienten Weihnachtsbäume in Feucht und Moosbach ab. Dazu sollen diese bis 8 Uhr mit Namensschild versehen am Straßenrand bereitgestellt werden. Die Abholgebühr beträgt pro Baum unverändert 3 Euro, der Erlös kommt zur Hälfte der örtlichen Tafel und Schulunterricht für Mädchen in Tansania zugute.
Als der Posaunenchor der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Feucht im Januar 2016 nach Tansania an den Kilimanjaro flog, um die Einführung des leitenden Bischofs der Evang.-Luth. Kirche von Tansania Bischof Dr. Fredrick Shoo, musikalisch mit zu begleiten, war die Feuchter Reisegruppe auf Einladung von Bischof Shoo auch zu Gast in einer Massai-Gemeinde in der ostafrikanische Steppe. Bei diesem Besuch haben die Leiter dieser kleinen Gemeinde aus dem halbnomadischen Hirtenvolk den Feuchtern ein kleines Projekt vorgestellt, das für sie von großer Wichtigkeit ist: Immer wieder werden ganz junge Massai-Mädchen im Alter von 9 bis 11 Jahren von ihren Familien verheiratet und müssen Verantwortung für einen oft sehr viel älteren Mann, Haushalt, Kinder, und Vieh übernehmen. Damit wird ihnen ein Teil ihrer Kindheit und Jugend genommen. Um dem entgegenzuwirken, versucht die Gemeinde mit ihren beschränkten Mitteln, von Heirat bedrohte junge Mädchen in die Sekundarschule zu schicken, denn solange sie in Ausbildung sind, kommen sie für eine Heirat nicht in Betracht.
Dort machen sie in aller Regel die Mittlere Reife, entwickeln weitere Berufswünsche und sind dann meist schon 18, wenn sie aus der Schule kommen. Seit 2016 unterstützen Menschen aus der Feuchter evangelischen Kirchengemeinde immer wieder dieses Projekt und es konnte schon acht Mädchen eine gute Schulausbildung in der Mronga Secondary School in der Massai-Steppe ermöglich werden, die pro Jahr für ein Mädchen umgerechnet ca. 800 Euro kostet. Konkrete Hilfsmaßnahmen vor Ort sind auch deshalb wichtig, weil dadurch junge Menschen eine Perspektive erhalten und sich nicht mehr kriminellen Schleppern ausliefern.
Die Corona-Lage stellt auch die Tafel im Nürnberger Land vor große Herausforderungen und trifft in besonderem Maße die Bedürftigen. Die Tafel finanziert sich ausschließlich durch Spenden, Zuwendungen und Mitgliedsbeiträgen und hat selbst in Zeiten des strengen Lockdowns ihre Arbeit zur Unterstützung Hilfsbedürftiger aufrechterhalten. In Feucht befindet sich die Ausgabestelle im katholischen Pfarrzentrum in der Unteren Kellerstraße und versorgt am Dienstag und Samstag Nachmittag ihre Kunden mit Lebensmitteln.
Noch weiß niemand, wie die Corona-bedingten Regelungen Anfang Januar aussehen und ob die traditionelle Christbaumsammlung der Feuchter CSU wie gewohnt durchgeführt werden kann. Sollte die persönliche Abholung der ausgedienten Weihnachtsbäume bzw. des Geldes in der von uns bislang praktizierten Art und Weise aufgrund strenger Vorschriften der Corona-Pandemie nicht möglich sein, werden wir Sie rechtzeitig informieren, in welcher Form dies dann praktiziert wird. Hoffen wir, dass bis dahin die Infektionszahlen zurückgegangen sind und im Januar wieder weitgehende Lockerungen der Einschränkungen des Novembers und Dezembers möglich sind.
Herbert Bauer