Als „unbezahlbaren Werbeeffekt“ für die jeweilige Kommune bezeichnen es Städte und Gemeinden im Rückblick, wenn die BR-Radltour bei ihnen Station machte – so in unserer Region die Städte Altdorf und Lauf.
Die Feuchter CSU steht weiter hinter diesem Projekt, das Nachhaltigkeit und CO²-freie Mobiliät fördert und sieht mit Feucht als Endpunkt der BR-Radltour 2021 eine einzigartige Chance. Es wäre fahrlässig, diese nicht zu nutzen.
Bekanntlich fiel die BR-Radltour coronabedingt 2020 aus, und schon da war Feucht als Endpunkt mit großem Abschlusskonzert vorgesehen. Nun stellte die SPD einen Antrag, angesichts einer „sechsstelligen Summe“ als Kostenbeteiligung des Marktes Feucht davon Abstand zu nehmen. Nachfragen von uns bei an der BR-Radltour beteiligten Kommunen ergaben, dass deren Eigenanteil inklusive der rein rechnerischen Kosten des eigenen Personaleinsatzes deutlich unter einem sechsstelligen Betrag gelegen war.
Natürlich will auch die CSU die Kosten wissen, die dabei auf den Markt Feucht zukommen und wir wundern uns, wie man seitens der Verwaltung zu diesem hohen Betrag kommt. Eine entsprechende Zusammenstellung wurde nämlich trotz mehrmaligen Nachfragens bis zur Sitzung des Marktgemeinderates nicht offengelegt, obwohl der „sechsstellige Betrag“ seit Monaten im Gespräch ist.
In der letzten Sitzung der Marktgemeinderats informierte nun Wolfgang Slama, seit 30 Jahren Chef-Organisator der BR-Radltour, ausführlich über das Projekt und stand für Nachfragen zu Verfügung.
Mit großer Erleichterung haben wir dabei vernommen, dass der BR mit einer Kostendeckelung für den Markt Feucht in Höhe von 30 – 35.000 € einverstanden ist und alle darüber hinaus gehenden Kosten übernehmen wird. Denn für uns geht es bei der Abwägung um einmal anfallende Kosten für ein einmaliges Ereignis – und dieser Betrag sollte uns die Veranstaltung auf jeden Fall wert sein, zumal 30.000 € ja bereits 2020 in den Haushalt eingestellt und nicht verbraucht wurden. Naturgemäß kommen dazu noch rein fiktive Personalkosten im Zuge der sogenannten „inneren Verrechnung“ z.B. für den Arbeitseinsatz des Bauhofes. Deren Höhe ist allerdings vorab nicht genau bestimmbar und diese Tätigkeit liegt ja grundsätzlich im Sinne des Selbstverständnisses des Marktes Feucht als Dienstleistungsunternehmen für seine Bürgerinnen und Bürger.
Kostenloses Konzert – Chance für Gastronomie und Image
Gekrönt wird die BR-Radltour stets durch ein großes Abschlusskonzert, das für die Besucher kostenlos ist. Dabei traten Musikgrößen wie z.B. Sasha, Anastacia, Mark Foster, Nik Kershaw, Milow, Alphaville auf, und gerade in der ersten Ferienwoche wäre ein solches Konzert am 6. August 2021 in Feucht ein höchst willkommenes Ereignis. Zumal der BR überlegt, bei dem Zutritt dazu Feuchter privilegiert zu behandeln.
Die Bewirtung des Tages soll ausschließlich durch örtliche Betriebe stattfinden. Dies ist eine große Chance für die Feuchter Gastronomie und Vereine, die durch Corona doch arg gebeutelt wurden. Hier können wir zeigen: „Feucht ist bunt“. Deutsche Küche bzw. Caterer, italienische, griechische, türkische, indische oder tailändische Gastronomie – alle können profitieren. Es wäre wirklich fahrlässig, diese Chance für die örtlichen Betriebe und Vereine nicht zu nutzen.
Zudem wird es am Schlusstag der Radltour den ganzen Tag Informationen über und Werbung für Feucht geben: Im BR-Fernsehen bei „Wir in Bayern“, der Frankenschau Aktuell und der Abendschau, den ganzen Tag im Radio (insbesondere B1 und B3) und natürlich auf allen Kanälen des Internets und Social Media: Website des BR und von BR-Franken, Facebook, Instagramm …… Hier können wir Feucht vorstellen – unsere Einrichtungen, Museen, das Feuchtasia, unser kulturelles Leben und bürgerschaftliches Engagement, Handel und Dienstleistungen – kurzum Imagewerbung machen, die unbezahlbar ist. Auf so eine einmalige Chance, dies alles landesweit zu präsentieren, wollen einige freiwillig verzichten?
Die Gelegenheit nutzen statt sie totzureden
Absolut absurd ist der Einwand der SPD, ob wir es „uns leisten können, viele Mitarbeiter über ein halbes Jahr damit zu beschäftigen, und dann klappt es am Ende doch nicht.“ Denn erstens fällt der eigentliche Arbeitseinsatz für den einen Tag der Veranstaltung erst einige Tage zuvor, während des Freitags und wenige Tage danach an. Zweitens wurde ein großer Teil der Vorbereitungen und Vorüberlegungen wie Verhandlungen mit SC und TSV, auf deren Gelände das Abschlusskonzert stattfinden soll, Gespräche mit Caterern, Klärung der Übernachtungsfrage, Parkplatzproblematik, Ver- und Entsorgung usw. bereits heuer schon in Angriff genommen. Planungsarbeiten sind also schon geleistet worden, und das Rad muss nicht mehr komplett neu erfunden werden. Drittens handelt es sich um Personalkosten, die der Gemeinde ohnehin entstehen. Dabei ist aber auch davon auszugehen, dass die Mitarbeiter es leisten können, die Arbeiten so zu verteilen, dass die sonstigen Tätigkeiten nicht zu kurz kommen und z.B. der Bauhof seine anderen Arbeiten so einteilen und planen kann, dass zur Radltour ausreichende Kapazität vorstanden ist. Bei anderen Ereignissen wie etwa dem Bürgerfest klappt das ja auch hervorragend.
Viertens hat der BR dezidiert erklärt, auch in personeller Hinsicht helfend zur Seite zu stehen, wenn hier Bedarf wäre. Zudem gehören z.B. Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsförderung schlicht und einfach zu den Aufgabenbereichen der jeweiligen Mitarbeiter. Und schließlich hat der Markt Feucht auch eine gewisse Verpflichtung und Verantwortung gegenüber seinen Einwohnern, Lebensqualität und Freizeitwert zu gewährleisten. Ein Ressourceneinsatz ist dabei notwendig, dieser zahlt sich aber durch die angeführte Präsenz in vielen Medien vielfach aus.
Wenn man etwas nicht will, kann man versuchen, es mit allen möglichen Einwendungen totzureden. Oder man sieht die Chancen und packt die einmalige Gelegenheit beim Schopf. Unsere Rückfragen bei Kommunen, die bereits Etappenziel der BR-Radltour waren, bestätigen das eindeutig positive Bild und rechtfertigen den Ressourceneinsatz.
Viele Menschen bemängeln, bei uns in Feucht sei „zu wenig los“. Nun gibt es die Chance auf ein Großereignis mit einem kostenlosen Konzert namhafter Künstler und wir sollen dann kneifen? Unser Nein dazu wäre nicht nur unverständlich, sondern angesichts der bayernweiten Publikation unseres Rückziehers wenig förderlich für unser „Image“, um das wir uns ja mit allerlei Initiativen und Aktionen sonst so sehr bemühen.
Herbert Bauer