Anreize schaffen

Beratungszentrum in der Ortsmitte?

Stammtisch-Rhetorik mit markigen Worten ist ihm ebenso fremd wie Politik im Sprechblasen-Stil. Dennoch erhält das Publikum wie versprochen „Klartext“ von Oliver Siegl, wenn er von seinen Zielen für Feucht und Moosbach spricht.

„Mit Herz für unser Feucht“ ist der Slogan der Feuchter CSU zur Kommunalwahl, und Siegl konkretisiert das in seiner Aschermittwochsrede: „Unsere Politik setzt auf beste Rahmenbedingungen für Bürger und Wirtschaft. Familien, Kinder und Senioren haben bei uns Vorfahrt. Wir helfen, wo es notwendig ist. Wir stärken Eigeninitiative und Eigenverantwortung, wo immer möglich. Wir wollen solide Gemeindefinanzen, eine florierende Wirtschaft und ein lebendiges Zentrum mit attraktiven Angeboten. Wir leben Zusammenhalt und Traditionen – deshalb unterstützen wir Ehrenamt, Vereine und Kultur. Wir stehen für Anreize-Schaffen und Möglich-Machen und nicht für Verhindern und Verbieten.“

Ausführlich und detailliert erläutert Siegl in der Folge das Wahlprogramm der CSU, das derzeit an alle Feuchter Haushalte verteilt wird und auch im Internet unter oliver-siegl.de nachlesbar ist.

Innovative Bau- und Wohnraumkonzepte mit dem Schwerpunkt des geförderten bzw. günstigen Wohnraums, ein Leerstandsmanagement, der Ausbau des Radwegenetzes innerorts und zu den benachbarten Kommunen, ein Express-Bus über den Gewerbepark zur U-Bahn Langwasser-Süd, die Sicherung und Weiterentwicklung der Gemeindewerke und des Freibades und ein konsequenter Klimaschutz mit konkreten Maßnahmen und Förderung privater Initiativen sind dazu nur einige Stichpunkte.

Das Zeidelmuseum und das Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum sind für Siegl fester Bestandteil des Feuchter Kulturangebots. „Es muss beiden Museen zukünftig möglich sein, einen sinnvollen und hinreichenden Museumsbetrieb sicherzustellen. Nach meinem Dafürhalten sind dabei die bisherigen Museumsstandorte prädestiniert.“ Für grob fahrlässig hält er es, Zahlen zu suggerieren, die durch keine Fakten untermauert sind – wie bei der derzeitigen Umfrage der Feuchter SPD (`Gedankenspiele´) mit Beträgen in Millionenhöhe, die bei einer unumgänglich gewordenen Erweiterung des Raumfahrtmuseums auf den Markt Feucht zukommen könnten. „Richtig ist, dass die notwendigen Baumaßnahmen auf dem Grundstück des Museumsvereins zum größten Teil über Spenden, Zuschüsse und Fördermittel wie etwa der Städtebauförderung und anderen infrage kommenden Landes- und Bundesprogrammen zur Kulturförderung finanziert werden sollen. Eine grundsätzliche Zusage hat diesbezüglich ja Ministerpräsident Markus Söder bereits kürzlich in Feucht öffentlich ausgesprochen.“

Als Zukunftsvision in der Feuchter Ortsmitte könnte sich Siegl langfristig ein Beratungszentrum in zentraler Lage vorstellen. Über das Angebot des Marktes und der Gemeindewerke hinaus könnten dort weitere Beratungsleistungen anderer Einrichtungen erbracht werden. Man hätte dann eine zentrale Anlaufstelle für die Bürger und hinter den verschiedenen Türen könnten Hand in Hand Leistungen für die gesamte Familie erbracht werden. Auf dem Sailer-Areal könnten ein Multifunktionsgebäude als zentrale Begegnungsstätte mit Kultur- und Lesecafe gepaart mit einer Grünfläche zum Verweilen entstehen.

Mehr Online-Service und -Information – Live-Berichte aus den Sitzungen?

Als Bürgermeister will Oliver Siegl Themen initiieren und moderieren und dabei Interessensausgleiche schaffen – wie er es in seiner beruflichen Tätigkeit gewohnt ist und erfolgreich praktiziert. Bürgerbeteiligung steht dabei für ihn an erster Stelle. So will er mehr zu den Menschen vor Ort kommen – durch mobile Bürgerversammlungen und -sprechstunden und regelmäßige Treffen mit Gewerbetreibenden, Vereinen, Verbänden und Organisationen. Oliver Siegl will aber auch Informationen und Kontaktmöglichkeiten über das Internet ausbauen und intensivieren. „Mehr Online-Service und Information schaffen mehr Transparenz und Akzeptanz, auch weil viele Menschen einfach nicht die Zeit und Gelegenheit haben, sich im Rathaus bei den Sitzungen der Gremien vor Ort zu informieren.“ Hier sollte in der neuen Zusammensetzung des Marktgemeinderats diskutiert werden, ob bei wichtigen Sitzungen nicht auch Live-Streams im Internet zu mehr Transparenz und Bürgernähe beitragen können, stößt Siegl eine interfraktionelle Diskussion an.

Mit Bedauern registriert der CSU-Bürgermeisterkandidat verpasste Gelegenheiten zur Zukunftsentwicklung. So hat die Mehrheit im Marktgemeinderat beispielsweise eine langfristige Erweiterung des Parkplatzes am Bahnhof durch ein Parkdeck oder auch die Erweiterung des öffentlichen WLAN-Netzes über die vier beschlossenen Standorte hinaus gegen die Stimmen der CSU abgelehnt, und damit auch die Chance auf entsprechende Förderung. „Verpasste Chancen – wir hätten uns hier zumindest Optionen für die Zukunft offenhalten müssen“, resümiert Siegl.

„Daher gilt: Feucht braucht eine starke CSU im Marktgemeinderat“ ist sein Appell, und er bittet um Unterstützung für sein engagiertes Team aus der Mitte der Gesellschaft, das er im Anschluss an seine Rede vorstellt.

Zahlreiche Gespräche im kleinen Kreis runden eine gelungene Aschermittwochsveranstaltung der Feuchter Christsozialen ab.

 

Klartext mit Oliver Siegl