Die Bitte der beiden Feuchter Museen an die Kommunalpolitik, in einen Dialog über Probleme und Zukunft der Kultureinrichtungen in der Pfinzingstraße einzutreten, trägt weitere Früchte. Jetzt trafen sich die Museumsverantwortlichen mit Vorstand und Fraktion der Feuchter CSU.
Auch am Beginn des Gesprächs mit den Christsozialen stand eine Besichtigung des eingelagerten wissenschaftlichen Nachlasses von Prof. Oberth, der sich seit 1988 zu einem großen Teil im unveräußerlichen Eigentum des Marktes Feucht befindet. Dieser umfangreiche Archivbestand enthält einzigartige Dokumente zur Frühgeschichte der Raumfahrt, ist aber derzeit weder für die Bearbeitung zugänglich, noch angemessen untergebracht. Auch das Zeidelmuseum beherbergt bedeutende Archiv- und Literaturbestände zur Imkereigeschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, aber ebenfalls nur unzureichend erschlossen sind und einen Teil des ohnehin begrenzten Raumangebots im Museumsgebäude beanspruchen.
Den Vertretern der Feuchter CSU, mit Ortsvorsitzendem Alexander Hommel und Fraktionsvorsitzender Karin Reiwe an der Spitze, wurde bei der Besichtigung und im Lauf der anschließenden Diskussion deutlich, dass das langjährige Drängen der Museumsvereine, gemeinsam eine Läsung für die Probleme ihrer Häuser zu entwickeln, nicht nur wohl begründet, sondern auch dringlich ist. Einigkeit besteht darüber, dass es trotz der seinerzeit gegen die Stimmen der CSU gefallenen Entscheidung des Gemeinderats, Bauamt und Kämmerei auf Dauer im Pfinzingschloss zu belassen und nicht beim Rathaus zusammenzuführen, weiterhin sehr sinnvoll ist, für die Kultureinrichtungen nach einer alternativen Gesamtkonzeption im Bereich rund um das Pfinzingschloss zu suchen. Eine solche Alternativläsung ohne Einbeziehung des Pfinzingschlosses wäre denkbar, weil der Trägerverein des Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museums nach wie vor bereit ist, sein Grundstück direkt hinter dem Schloss für eine Erweiterung der Ausstellungsfläche, insbesondere aber für Archiv- und Depotflächen beider Museen zur Verfügung zu stellen.
Die Vertreter der Feuchter CSU sehen in dieser Alternativkonzeption einen sehr interessanten Weg, der unbedingt mit Nachdruck weiter verfolgt werden sollte. Es sei jetzt erforderlich, dass der Markt Feucht die Machbarkeit prüfe, also vor allem Kosten und mägliche Färdermittel für ein solches Projekt ermittle, um überhaupt belastbare Entscheidungsgrundlagen zu bekommen. Ortsvorsitzender Alexander Hommel machte abschließend deutlich, dass die CSU sich einig sei: „Wir müssen als Kommune jetzt unsere Mäglichkeiten nutzen, damit unsere beiden einzigartigen Museen hier bei uns vor Ort eine Zukunftsperspektive bekommen. Denn Zeidel-Museum und Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum sind ein Pfund mit dem Feucht wuchern kann, und um das wir von anderen durchaus beneidet werden.“