Die Entwürfe zur Änderung des Flächennutzungsplanes für den Markt Feucht waren Thema bei der Feuchter CSU – ein Vorhaben, das in der Kommunalpolitik von interessierten Bürgerinnen und Bürgern kontrovers und engagiert diskutiert wird. Denn schließlich geht es dabei auch um die zukünftige Entwicklung von Feucht. Als Referent des Abends stand der Erste Bürgermeister Konrad Rupprecht der Versammlung Rede und Antwort. Er betonte in seiner Einführung, dass es ca. alle 20 Jahre notwendig sei, den Flächennutzungsplan den aktuellen Bedürfnissen anzupassen So werden derzeit 20 kleinere und größere Änderungen in Feucht und Moosbach diskutiert, die von Rupprecht im Einzelnen ausführlich vorgestellt wurden. „Das Ganze ist ein sehr demokratisches und bürgernahes Verfahren, denn die Öffentlichkeit wird zweimal einbezogen. Das Verfahren wird wohl etwazwei Jahre dauern und zeigt den derzeitigen Willen des Marktgemeinderates , wie er sich die Entwicklung des Gemeindegebietes in den nächsten 20 Jahren vorstellt. Ein Baurecht gibt es allerdings dadurch noch nicht. Dazu ist dann für jedes Gebiet ein Bebauungsplanverfahren notwendig, wo alle Einzelheiten, wie beispielsweise die Erschließung und die Art und Umfang der Bebauung erst festgelegt werden müssen.“ Der Bürgermeister betonte, dass Feucht, umgeben von Bannwald, mit seinen Flächen „sehr behutsam“ umzugehen müsse, um weiterhin ein „liebens- und lebenswerter“ Ort zu bleiben. Aus demographischen und auch wirtschaftlichen Gründen aber sei eine Weiterentwicklung der Gemeinde notwendig. Bei vielen Projekten im Rahmen eines neuen Flächennutzungsplans konnte im Bauausschuss des Gemeinderats eine einvernehmliche Lösung erzielt werden. So war es z. B. unstrittig, dass betriebswirtschaftliche Argumente es als vernünftig erscheinen lassen, dem Flächenbedarf eines großen Baumarktes zu entsprechen und damit einem mittelständischen Unternehmen neue Sortiments- und Absatzchancen zu eröffnen und so mehr Kunden nach Feucht einzuladen und Arbeitsplätze zu erhalten bzw. auch neue zu schaffen.

Im Gegensatz dazu wird die Erschließung von Bauland im Bereich des Josef-Schlosser-Wegs entlang der Autobahn weiterhin für Diskussionen sorgen. Befürchtungen von Anwohnern, das
notwendige Fällen von Bäumen sei dem Lärmschutz abträglich, will Kony Rupprecht nicht gelten lassen: „Der Wald ist nur ein optischer Lärmschutz“ und deutete an, dass „eine Reduzierung der Lärmbelästigung durch Flüsterasphalt und hähere Lärmschutzwände durch die Autobahnverwaltung durchaus in Betracht kommen“. Eine andere Sorge der Anwohner aber
muss im Bebauungsplanverfahren befriedigend geläst werden. Problematisch ist bei einem neuen Wohngebiet von ca. 9400 qm die Verkehrserschließung, zumal die engen Zufahrtsstraßen in diesem Ortsteil, so ein Bürger „durch viel zu viel Autos zugeparkt sind“.

Gräßere Entwicklungsmöglichkeiten gibt es für Wohnbebauungen in Moosbach. Rupprecht
setzte sich dafür ein, alle Projekte so zu verwirklichen, dass der ländliche und grüne Charakter von Moosbach auch in Zukunft erhalten bleibt. Die Forderung mancher Kommunalpolitiker alles zu belassen wie es ist, lässt der Bürgermeister nicht gelten: „Um die Zukunftsfähigkeit des Marktes Feucht zu erhalten, sind Änderungen des bestehenden Flächennutzungsplans notwendig. Das allerdings unter sorgfältiger Abwägungen der Interessen von Mensch und Natur.“

So gibt es bei den 20 Bereichen mit vorgeschlagenen änderungen auch Bereiche, wo die vorhandene Landschaft durch die Ausweisung von Flächen als Grün-, Garten- oder als Naturschutzflächen angestrebt wird und eine mägliche Bebauung daher zurückgenommen werden soll.

Der CSU Ortsvorsitzende Alexander Hommel zum Schluss: „Wir stehen am Anfang eines interessanten Prozesses, an dessen Ende nach intensiven Diskussionen der Rahmen für eine positive Weiterentwicklung unserer Heimatgemeinde stehen wird“. Dabei gebe es stets ein Abwägen verschiedenster Interessen, und Ziel sollte sein, ein Ergebnis im Konsens zu finden. Schließlich gehe es hier um eine Weichenstellung für die nächsten Jahrzehnte in Feucht und Moosbach.

Axel-Wolfgang Schmidt

Die CSU Feucht diskutiert die angedachten Änderungen zum Flächennutzungsplan des Marktes Feucht